Wir sind Sudetendeutsche, die 1945 vor den Tschechen geflüchtet sind, die uns vertrieben haben. Wir waren damals staatenlos. Ich bin einige Jahre in die Volksschule in Enns gegangen. Mein Vater hatte ein Geschäft in Kaplitz, einen Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen. Wir waren drei Kinder: meine Schwester war sechs Jahre alt, und die anderen beiden waren zehn und zwölf.
Wir sind als Staatenlose nach Österreich gekommen, zu meiner Tante, der Schwester meiner Mutter. Sie hat uns dort Zimmer zur Verfügung gestellt, sodass wir fast zwei Jahre in Enns gewohnt haben. Nach der Hauptschule konnte sich niemand leisten, eine höhere Schule zu besuchen. Ich habe dann bei meinem Vater eine Schlosserlehre gemacht.
Obwohl wir uns das eigentlich nicht leisten konnten, mussten wir alle ein Instrument lernen. Ich habe dann Zither gespielt. Eigentlich wollte ich Harmonika oder Gitarre lernen, aber das war damals einfach nicht aktuell.
Neben der Lehre habe ich viel Sport gemacht, vor allem Ballsportarten und auch Leichtathletik. Mein Vater war jedoch immer dagegen, besonders Fußball war damals verpönt. Nur wenige Jahre später wurden die Fußballhauptschulen gegründet.
Während meiner Tenniszeit hatte ich einen guten Trainer, der auch Brigadier war. Ich habe auch heimlich Fußball gespielt, wenn mein Vater am Wochenende nach Hause fuhr. In meinen vier Jahren in Saarbrücken habe ich weiterhin Fußball gespielt, auch in der Auswahl.
Ein Funktionär des LASK entdeckte mich damals und holte mich von Saarbrücken zurück zum LASK. Ich habe dort sieben Jahre gespielt, ein paar Mal auch in der Nationalmannschaft.